Historische Kanonen
Alljährlich zum Beginn des Liebenburger Schützen- und Volksfestes sowie zum Weinfest des Vereins zur Rettung der Burgdenkmäler rufen Kanonenmeister Rüdiger Trinks und seine Helfer mit donnernden Kanonenschüssen vom Gelände der alten „Lewenborch“ auf dem Burgberg die Liebenburger zum Feiern auf.
Die Kanonen waren seit jeher nicht nur Kriegsgerät sondern wurden auch zu „Signal- und Freudenschüssen“ genutzt. Hier wird eine alte Tradition am Leben erhalten, die Zeugnis der hohen Bedeutung des Amtes Liebenburgs ist, welches Amtsgerichtssitz des Königreiches Hannover war.
Ein historischer Beleg findet sich im Internet über die Buchsuche von Google: „Nach authentischen Quellen bearbeitet und mit besonderer Allerhöchster und Höchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs und Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen herausgegeben von Dr. Wilhelm Schröder, Hannover, 1843.“ https://books.google.de/books?id=BgRkAAAAcAAJ
Anlass war die Vermählungsfeier Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen Georg V. von Hannover (1818-1878) mit der Durchlauchtigsten Prinzessin Marie von Altenburg, Herzogin zu Sachsen (1818-1907).
Der Verfasser schreibt im Rahmen seiner authentischen und ausführlichen Berichte über alle Empfang- und Bewillkommnungs-Feierlichkeiten, welche der Durchlauchtigsten Braut auf den Zwischenorten Ihrer Reise von der Hannoverschen Landesgrenze bis zur Residenz Hannover selbst bereitet wurden. Ein Zwischenort dieser Reise war - aus Wöltingerode kommend und über Othfresen und Posthof weiter nach Ringelheim reisend - auch das königliche Amt Liebenburg.
Im Laufe des Ersten Abschnitts unter „B. Empfang im Gebiet des Amts Liebenburg“ finden die historischen Kanonen Erwähnung:
„...Die auf dem Burgberge aufgestellten Kanonen sollten zu Signal und Freudenschüssen dienen und insbesondere nach diesen das Glockengeläute sich richten.
Bald nach 12 Uhr Mittags verkündete ein Kanonenschuß das Nahen der Durchlauchtigsten Prinzeß, und gleich darauf begrüßte Diese der Donner der Kanonen, das Geläute der Glocken und zu Liebenburg und Lewe und einlangverhallendes Hurrah! an der Ehrenpforte...“
Die Tradition der Freudenschüsse hat sich bis heute erhalten. Und Feiern können die Liebenburger in der gesamten Gemeinde heute auch immer noch...

Foto: Enrico Gloel

Foto: Enrico Gloel

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