Dörnten
Ortschaft Dörnten
Die beiden fruchtbaren Talauen der Innerste und der Oker trennt der Salzgittersche Höhenzug. Nur einige Passwege führen hinüber, an deren Ein- und Ausgängen Dörfer liegen, deren Namen bis heute auf ihre einstige Lagefunktion hinweisen. Dornzuni, aus dem sich Dörnten entwickelte, war der den Weg sperrende und das Dorf schützende Dornenzaun, und Döhren auf der anderen Seite des Passes die Dör, die Tür, die man durchschreiten musste. 1053 erscheint der Name erstmals in den Urkunden. Damals war es ein bäuerliches Anwesen. Bodenfunde in der Gemarkung bezeugen jedoch, dass hier schon lange vorher, seit der Mittleren Steinzeit, Menschen gelebt haben.
Auf einer alten Mühlstelle im Innerstetal errichtete 1682 der Statthalter des Fürstbistums Hildesheim und spätere Fürstbischof Jobst Edmund von Brabeck ein Eisenhüttenwerk, das Erze aus dem benachbarten Salzgitterschen Höhenzug verarbeiten sollte. Es erhielt später den Namen Eisenhütte Kunigunde.
Es gab jedoch Schwierigkeiten beim Erschmelzen von brauchbarem Eisen aus den kieselhaltigen Dörntener Erzen. Deshalb wurde der Hüttenbetrieb schon um 1695 stillgelegt.
Auf dem Brabeckschen Grund waren schon frühzeitig neben der Eisenhütte weitere Werke entstanden, die das Wasser der Innerste zum Antrieb nutzten. In Flußrichtung der Innerste waren dies die Pulvermühle, die Sägemühle, dann die Mahlmühle gefolgt von der Papiermühle und dem Kupferhammer.
Von diesen Werken besteht heute nur noch die Pulvermühle, deren Anfänge bis zum Jahre 1700 zurückreichen. Sie fertigt vor allem verschiedene Sorten von Feuerwerkspulvern. Am Verwaltungsgebäude der Pulverfabrik befindet sich eine gußeiserne Platte mit einer Darstellung der Madonna, der Jahreszahl 1741 und einem Allianzwappen des Drosten von Liebenburg Jobst Edmund von Brabeck, einem Großneffen des Fürstbischofs. Auch an der ehemaligen Mahlmühle, dem heutigen Turbinenhaus, ist bis heute ein Brabeck-Wappen angebracht.
Zu der kleinen Industriesiedlung gehörte auch ein Krug an der alten Heerstraße, der ebenfalls bis an die Zeit der Errichtung der Eisenhütte zurückreicht. Das heutige Gasthaus Kunigunde wurde im Jahre 1826 vom damaligen Pächter errichtet, als durch den Bau der Chaussee von Hildesheim nach Goslar das alte Krughaus nicht mehr nahe genug an der Straße lag. Der Wirt war nach dem Ausbau der Chaussee in der Hannoverschen Zeit zugleich der Wegegeld-Einnehmer. Eine Sehenswürdigkeit besonderer Art existiert leider nur noch in der Erinnerung. Ein gewaltiges Orchestrion, dessen Spiel das ganze Haus erzittern ließ, wurde in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verkauft.
Abseits der politischen und wirtschaftlichen Zentren des Raumes gelegen, nahm Dörnten seit dem Mittelalter an der territorialen Entwicklung passiv teil. Mit dem seit dem 14. Jahrhundert bestehenden Amt Liebenburg fiel Dörnten nach dem Ende der Hildesheimer Stiftsfehde 1523 an den Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1643 kam es mit dem „großen Stift“ an das Hildesheimer Fürstenbistum zurück. 1802 wurde der Ort preußisch, 1807-1812 gehörte er zum Königreich Westfalen, seit 1813-1866 zu Hannover, danach wieder zu Preußen. Bis 1884 bestand der Kreis Liebenburg, danach der Kreis Goslar, 1942 kam Dörnten mit der Bildung der Stadt Salzgitter an das Land Braunschweig und seit 1972 wieder nach Goslar. Die Fachwerkbauten der Bauernhöfe überragen weiterhin sichtbar die mit Kupfer eingedeckte Spitze der Kirche. Der wuchtige Wehrturm dürfte noch aus dem Mittelalter stammen. Das Schiff wurde 1712 erneuert. Damals entstanden wohl auch die umlaufenden Emporen mit Bildern aus der biblischen Geschichte in den Brüstungsfeldern. Der Altar ist eine Stiftung von 1681 des damals amtierenden Pastors Rosenberg. Auch die barocken Abendmahlsgeräte und Kronleuchter sind Stiftungen. Neben der Pfarre erinnern die mächtige Thie-Linde neben der alten Pfarrscheune und der Opferbach an weit zurückliegende Zeiten, die herrlich gewachsene Friedenseiche von 1878 vor der Kirche an die wechselhafte Geschichte des Ortes.
Eine kurze Periode blieb der Eisenerzbergbau am Glockenberg. 1878 in Betrieb genommen, hatte er im 19. Jahrhundert seine größte Ausbeute. Während des letzten Krieges wurde er eingestellt. Eine wechselhafte Geschichte haben die Betriebe im Ortsteil Kunigunde.
Auf einer alten Mühlstelle im Innerstetal errichtete 1682 der Statthalter des Fürstbistums Hildesheim und spätere Fürstbischof Jobst Edmund von Brabeck ein Eisenhüttenwerk, das Erze aus dem benachbarten Salzgitterschen Höhenzug verarbeiten sollte. Es erhielt später den Namen Eisenhütte Kunigunde.
Es gab jedoch Schwierigkeiten beim Erschmelzen von brauchbarem Eisen aus den kieselhaltigen Dörntener Erzen. Deshalb wurde der Hüttenbetrieb schon um 1695 stillgelegt.
Auf dem Brabeckschen Grund waren schon frühzeitig neben der Eisenhütte weitere Werke entstanden, die das Wasser der Innerste zum Antrieb nutzten. In Flußrichtung der Innerste waren dies die Pulvermühle, die Sägemühle, dann die Mahlmühle gefolgt von der Papiermühle und dem Kupferhammer.
Von diesen Werken besteht heute nur noch die Pulvermühle, deren Anfänge bis zum Jahre 1700 zurückreichen. Sie fertigt vor allem verschiedene Sorten von Feuerwerkspulvern. Am Verwaltungsgebäude der Pulverfabrik befindet sich eine gußeiserne Platte mit einer Darstellung der Madonna, der Jahreszahl 1741 und einem Allianzwappen des Drosten von Liebenburg Jobst Edmund von Brabeck, einem Großneffen des Fürstbischofs. Auch an der ehemaligen Mahlmühle, dem heutigen Turbinenhaus, ist bis heute ein Brabeck-Wappen angebracht.
Zu der kleinen Industriesiedlung gehörte auch ein Krug an der alten Heerstraße, der ebenfalls bis an die Zeit der Errichtung der Eisenhütte zurückreicht. Das heutige Gasthaus Kunigunde wurde im Jahre 1826 vom damaligen Pächter errichtet, als durch den Bau der Chaussee von Hildesheim nach Goslar das alte Krughaus nicht mehr nahe genug an der Straße lag. Der Wirt war nach dem Ausbau der Chaussee in der Hannoverschen Zeit zugleich der Wegegeld-Einnehmer. Eine Sehenswürdigkeit besonderer Art existiert leider nur noch in der Erinnerung. Ein gewaltiges Orchestrion, dessen Spiel das ganze Haus erzittern ließ, wurde in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verkauft.